Veranstaltung
28.03. - 13.06.2023 Online

Biodiversität – BiodiversiTOT

Ringvorlesung der PH OÖ: Was die Vielfalt des Lebens bedroht und wie wir sie bewahren können.

tote Biene

Die Ringvorlesung findet als Kooperation von VHS Linz mit PH OÖ, Klimabündnis OÖ, Bodenbündnis OÖ, Südwind OÖ, Via Campesina Austria und Slow Food OÖ statt.

Die Vorträge dieser Reihe findet ONLINE (Videokonferenz ZOOM) statt. Angemeldete Personen erhalten einen Einstiegslink für ZOOM an die bei der Anmeldung angegebene E-Mail Adresse.

Die Exkursionen am 23.5. finden in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die jeweiligen Treffpunkte.

Aaskäfer und Fliege auf Rehkadaver.
Aaskäfer und Fliege auf Rehkadaver.

Programm – hier zum Download

28.3.2023, 18:00 – 19:30: Vreni Häussermann (Meeresforscherin – Huinay Foundation & Universität Valparaíso, Chile)
Artenforschung während des 6. Massensterbens. Ein Wettlauf gegen die Zeit?
Wir befinden uns mitten in der gefährlichsten und von vielen unterschätzten Umweltkrise aller Zeiten. Die fünf bisherigen Massensterben in der Erdgeschichte wurden von natürlichen Phänomenen ausgelöst. Expert*innen zufolge befinden wir uns nun im 6. Massensterben, nur diesmal ist es menschgemacht: Übernutzung von Land, Wasser und Energie sowie der Klimawandel sind verantwortlich für 1.000 bis 10.000 Mal erhöhte Aussterberaten, Tendenz steigend. Die Biodiversitätskrise könnte bald zu einem Biodiversitätskollaps führen. Wir müssen rasch die Hälfte aller Ökosysteme des Planeten unter Schutz stellen und CO2 Emissionen radikal kürzen. Denn ohne Biodiversität haben wir kein Zuhause mehr, die Erde ist unser einziger Planet.
Wie kann also eine globale Zusammenarbeit aussehen, um die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu bewahren?

18.4.2023, 18:00-19:30: Judith Moser-Hofstadler (Bäuerin – ÖBV Via Campesina Austria) & Peter Kurz
(Landschaftsökologe – PH OÖ)
Was hat Biodiversität mit bäuerlichem Wirtschaften zu tun? Über Agro-Diversität, biokulturelle Vielfalt und die Industrialisierung der Agrarproduktion
Die Landschaften Mitteleuropas und ihre (Bio-)diversität sind Ergebnis der Beziehungen dort lebender und wirtschaftender Menschen mit den natürlichen Gegebenheiten. Bäuerliche Landnutzung bildet den zentralen Einfluss, der Vielfalt herstellt, reproduziert und zugleich von ihr lebt. Allerdings sind – von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – in den vergangenen Jahrzehnten auch hier weitreichende Biodiversitätsverluste zu verzeichnen. Was unweigerlich die Frage aufwirft: Sind Bäuerinnen und Landwirte Opfer oder Schuldtragende dieser Entwicklungen. Und wer ist eigentlich dafür verantwortlich zu machen?

25.4.2023, 18:00-19:30: Theres Rathmanner (Leiterin der Schule des Essens & Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Ö)
Die Vielfalt beim Essen und wie wir sie in der Schule des Essens lehren
Wie essen Sie, vegetarisch oder vegan? Fleisch? Innereien? Insekten gar?
Was essen Sie zum Frühstück: Marmeladesemmel, Ham and Eggs, Müsli? Toast mit bunten Zuckerstreuseln? Nudelsuppe? Gekochten Maniok?
Und was fangen Sie damit an: George Cave, Gloria Mundi, Minister von Hammerstein, Kardinal Graf Galen, König Alexander, Kronprinz Rudolf?
Was wir essen, wie wir essen, warum wir essen, da blüht die Vielfalt. In der Schule des Essens lehren wir sie und tragen dazu bei, sie zu erhalten.

9.5.2023, 18:00-19:30: Fritz Schwarz (ehem. Leiter des Botanischen Gartens und der Naturkundlichen Station der Stadt Linz) & Eva Schobesberger (Klimastadträtin Linz)
Stadt und Natur – kein Widerspruch! Zur Verantwortung von Städten für die Erhaltung der Biodiversität am Beispiel von Linz

23.5.2023 IN PRÄSENZ, 17:00-20:00: Exkursionen zur Stadtnatur in Linz. Inseln der Biodiversität
Wahlweise:
– Naturjuwel im Linzer Industriegebiet – Stadtökologische Maßnahmen der Naturkundlichen Station Linz am Beispiel Segelflugplatz (Gudrun Fuß, Schmetterlingsforscherin – Naturkundliche Station der Stadt Linz)
– Gewässerökologisches Revitalisierungsprojekt am Haselbach (Peter Kurz)
– Klimaoase Linz-Lustenau und die Pflanzenvielfalt im Linzer Hafen (Christoph Wiesmayr, Rurbanist – Klimaoase Linz/Lustenau und Gabriele Winkler, Ethnobotanikerin, Wildkräuterexpertin)
– Arboretum und Streuobstwiese der Stadt Linz am Freinberg (Barbara Veitl, ehem. Leiterin der Stadtgärten Linz)

13.6.2023, 18:00-20:00: Andreas Hetzel (Philosoph – Universität Hildesheim)
Vom Wert der Vielfalt an sich. Eine Ethik der Biodiversität
Die umweltethischen Debatten der zurückliegenden Jahrzehnte drehen sich vor allem um die Frage, inwieweit wir nichtmenschlichen Lebewesen Werte an sich zugestehen können – bzw. sollen. Im Vortrag wird diese Debatte in Hinsicht auf den Schutz von Biodiversität dargestellt. Dabei ist die eine anthropozentrische Position kritisch zu sehen, die Werte ausschließlich als Ergebnisse einer menschlichen Zuschreibungspraxis begreift. So gibt es schon ausgehend von Aristoteles Argumente für einen intrinsischen Wert des Lebens an sich, der eigenständig, unabhängig von menschlichen Zuschreibungen ist. Eine Kultivierung von Erfahrungen der Unverfügbarkeit, des Staunens und der Achtung kann uns so zu einem nachhaltigen Handeln motivieren.

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