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vom 24. April 2022
Tipps zum Bienenfreundlich Garteln
Jeder und jede von uns kann mit dem eigenen Garten oder Balkon zum Bienenwohl beitragen - wir zeigen wie!
Grundsätzlich gilt: Je vielfältiger, artenreicher und konstanter das Blütenangebot im Garten ist, umso mehr Bienen werden ausreichend Futter finden.
Bienenfutter lassen: Verborgene Schätze heben
- Mut zum Natürlichen: Blühstreifen und spontan wachsende Vegetation machen sich gut als kleine Oasen im Garten – bzw. sollten beim Mähen stehengelassen werden.
- Kunst des Nicht-Mähens: Ein guter Mähzeitpunkt von Wiesen ist entweder sehr früh oder spät am Tag, da Bienen in erster Linie um die Mittagszeit aktiv sind. Wenn möglich sollten benachbarte Wiesen zeitlich versetzt gemäht werden, damit die Bienen ausweichen können.
- Gartel‘n ohne Gift: Wer seinen Garten bienenfreundlich gestalten will, sollte auf synthetische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. Denn die treffen oft nicht nur die angepeilten Plagegeister, sondern auch andere Arten. Obendrein landen die Giftstoffe früher oder später auch in unserer Nahrung. Das Bodenbündnis OÖ bietet mit dem kostenlosen Folder „Gartel‘n ohne Gift“ wertvolle Tipps und Alternativen an.
Bienenfutter schaffen: Bienenweiden anlegen
Auf attraktive Blüten setzen: Vor allem heimische Wildpflanzen bieten reichlich Nahrung für Wild-/Bienen und viele andere Insekten. Weniger geeignet sind dagegen Zierpflanzen mit gefüllten Blüten, die nur sehr wenig Nektar und Pollen enthalten.
Beim Kauf von Samen und Pflanzen auf pestizidfreien bzw. biologischen Anbau und regionale Qualität achten: Manche Samenmischungen aus dem Großhandel keimen leider nicht im gewünschten Maße. Zudem mögen Wildblumen magere Wiesen: Daher am besten die Grasnarbe entfernen und großzügig Sand einarbeiten, bevor die Wildblumensamen ausgestreut werden.
Bienenbrot als Willkommensgruß: Manche Pflanzen haben einen besonders hohen ökologischen Wert als Pollenspender für Wildbienen. Dazu gehören neben Weidenarten insbesondere der Natternkopf und alle Glockenblumen. Diese Wildblumen eignen sich auch als hervorragende „Sofortmaßnahme“ bzw. können bei ausgewählten Gärtnereien als Jungpflanzen erworben werden.
Hecken die allen schmecken: Besonders beliebt bei (Wild)Bienen und Hummeln ist der heimische „Dorn“ – von Weiß-, Schwarz, Sand- und Sauerdorn bis hin zu Stachel-, Him- und Brombeere. Mit den Beeren haben später auch die Vögel ihre Freude – und zum Marmeladenmachen eignen sie sich sowieso!
Wohn- & Lebensraum schaffen
- Mit vollem Bauch nistet es sich gern: Nisthilfen machen dort Sinn, wo auch ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Wichtig ist, dass sie nicht zu weit auseinander liegen. Denn im Gegensatz zur Honigbiene haben Wildbienen einen Flugradius von wenigen hundert Metern.
- Lebensraum Totholz und Sandhaufen: Das Liegenlassen und bewusstes Anbringen von altem Holz an sonnigen Plätzen schafft Wohnraum für Wildbienen. Trockene, kaum bewachsene Stellen (Bsp. rund um den Kräutergarten) sind genauso beliebt, wie kleine „Sandhaufen“, denen etwas Feinerde zugesetzt wurde.
- Schöner Wohnen: Mit Wildbienenhotels lassen sich viele Nistplätze auf kleinem Raum anbieten – und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und wer kein Gewässer in der Nähe hat, kann Bienen bei Trockenperioden Wasser anbieten: Eine einfache Wasserschüssel mit herausragenden Steinen erfüllt schon ihren Zweck.
TIPP
Mit der kostenlosen Handyapp „BeeBuddy Garden“ lässt sich ein schneller Überblick über die Bienenfreundlichkeit im Garten verschaffen. Es werden Blühzeitpunkt, Nektar- und Pollengehalt von Pflanzen im Jahresverlauf angezeigt und Pflanzenschutzmittel können auf ihren Giftgehalt überprüft werden. Zudem hat das Land Baden-Württemberg einen Bienenweidenkatalog veröffentlicht, mit dem gezielt nach Pflanzen für die Gartengestaltung gesucht werden kann.