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Schottergarten – Nein Danke!

Ein Schottergarten wirkt auf den ersten Blick pflegeleicht und ordentlich, weshalb er oft in Vorgärten oder öffentlich einsehbaren Flächen angelegt wird. Doch der Schein trügt. Alternativen und Tipps zum Rückbau...

Kräuterbeet: trockenheitsverträglich und bunt

Schottergärten – trügerisch pflegeleicht und ökologisch problematisch

Ein „pflegeleichter“ Schottergarten mag auf den ersten Blick praktisch erscheinen – doch er bringt viele Nachteile mit sich: hohe Kosten in der Anlage, aufwendige Pflege durch Laub und Unkraut, fehlender Lebensraum für Tiere und Pflanzen und nicht zuletzt die starke Aufheizung im Sommer. Hinzu kommt: Durch Folie oder Vlies im Untergrund wird der Boden versiegelt, Mikroplastik entsteht, und Regenwasser kann schlechter versickern.

->> Ein lebendiger Garten ist nicht nur schöner, sondern auch pflegeleichter – und gut für Klima, Boden und Biodiversität.

Warum Rückbau sich lohnt

Wer dem Schotter den Rücken kehren möchte, muss nicht verzweifeln: Der Rückbau eines Schottergartens ist einfacher, als man denkt – und eröffnet neue Möglichkeiten für einen lebendigen und pflegeleichten Vorgarten.

So gelingt der Rückbau Schritt für Schritt:

  1. Schotter entfernen
    Den Schotter abtragen und für andere Zwecke wiederverwenden – etwa als Mulchmaterial oder für Wege.
  2. Folie/Vlies herausnehmen
    Entferne die Trennschicht aus Kunststoff. Falls das nicht vollständig möglich ist, zumindest großzügig einschneiden, damit Regenwasser versickern kann.
  3. Boden auflockern
    Mit einer Grabgabel oder einem Bodenlüfter den Boden lockern, um die Bodenstruktur zu verbessern.
  4. Boden verbessern
    Mit Kompost oder nährstoffreicher Erde anreichern – so werden die Mikroorganismen im Boden wieder aktiv und Pflanzen gedeihen besser.
  5. Pflegeleichte Pflanzen setzen
    Besonders geeignet: heimische Stauden, Bodendecker, Kräuter oder Frühblüher – sie sorgen für Blütenpracht und Artenvielfalt.
  6. Mit Mulch schützen
    Mulch hält den Boden feucht, reduziert Unkraut – und: Wer den ursprünglichen Look schätzt, kann den vorhandenen Kies als Mulchschicht nutzen, bis die Pflanzen sich ausgebreitet haben.

Info: Noch einfacher wird es, wenn keine Folie unter dem Schotter liegt:
Dann kann der grobe Schotter sogar als Drainage dienen. Wichtig ist, feines Material wie ungewaschenen Sand oder feinkörnigen Kies einzumischen und Pflanzen gezielt mit etwas Kompost im Pflanzloch zu versorgen. Besonders gut gedeihen hier trockenheitsliebende Wildstauden wie Kartäusernelke, Küchenschelle oder aromatische Kräuter wie Lavendel und Thymian.


Tipp: Gestaltungsideen für einen lebendigen, naturnahen Vorgarten findest du hier

Mehr dazu unserem Folder Lebendige Vorgärten statt grauem Schotter!

Bestellung kostenlos möglich.

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